HATIQUETTE ODER WORAUF ES BEIM HUT-KAUF ZU ACHTEN GILT 01. DIE KOPFFORM IST ALLES! Ein gut sitzender Hut ist entscheidend für den Tragekomfort und den Look. 02. IMMER SCHÖN STILVOLL Der Hut sollte nicht nur zum Anlass und zum persönlichen Stil passen, sondern auch zur Gesichtsform. Als Faustregel gilt: Der Hut muss immer ein bisschen breiter sein als die Wangenknochen. 03. WENIGER IST MEHR Vor allem in Sachen Deko. Einzige Ausnahme: Royal Ascot! Da darf die Feder einen halben Meter länger und die Schleife größer sein. 04. BESSER HANDGEMACHT Die Qualität und die Materialien beeinflussen die Langlebigkeit und das Aussehen des Hutes. Anti-Hut-Agenda? Schuld an der Hutlosigkeit des späten 20. und 21. Jahrhunderts sollen ausgerechnet Autos sein. Mina Le, Fashionista und bekennende HutTrägerin, spricht in ihrem Video-Essay „In Defense of Wearing a Hat in a Hatless World“ von einem schleichenden Prozess, der in den 1960erJahren mit dem Siegeszug der Pkws korreliert. In Fahrzeugen sei schlicht und ergreifend nicht genug Raum für Kopf und Kopfbedeckung. Für die Bamberger Modistin Julia Schneider-Koch ist die hutlose Moderne auch das Resultat eines zunehmend relaxten Dresscodes, bei dem das Wohlgefühl an oberster Stelle steht. „Mode muss bequem sein“, weiß die Hutmacherin. Daher prägten sportliche Turnschuhe, Jeans, Sweatshirts, Windbreaker und Steppjacken das alltägliche Straßenbild. Alles andere gilt trotz Quiet Luxury und Preppy Trend oft als konservativ und spießig. Entsprechend müssen moderne HutträgerInnen, so Julia Schneider-Koch, vor allem eines sein: sehr selbstbewusst. „Ein schöner, handgemachter Hut ist immer auffällig, schon allein weil alle anderen nicht daran gewöhnt sind, jemanden mit Hut zu sehen“, so die Modistin. Dem pflichten auch die britischen Wächter der Sitten und Gebräuche bei. In Debrett’s heißt es: „Heute sind Kopfbedeckungen eher eine Frage von Originalität. Wer gut behütet ist, zieht alle Blicke auf sich, ob man sie will oder nicht.“ – 24 – Julia Schneider-Koch UNIQUE
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